Libra-Coin: Wird die Facebook Kryptowährung scheitern?
Mit Libra-Coin will Facebook im nächsten Jahr (2020) eine hauseigene Kryptowährung einführen.
Das Versprechen an die Nutzer?
Das Online-Shopping sowie auch die Geldüberweisungen sollen so einfach wie das Versenden von Textnachricht werden.
Während die Facebook-Fans begeistert sein, gibt es doch einige Kritiker, die sich nun immer stärker gegen das Projekt aussprechen.
An der Spitze steht hier Frankreichs Finanzminister Bruno Le Maire. Aber auch Maxine Waters, die Vorsitzende des Finanzausschusses im US Repräsentantenhaus, hat sich bereits gegen das Projekt Libra ausgesprochen und betont, man müsse notfalls „neue Gesetze schaffen“, damit die Kryptowährung erst gar nicht an den Start gehen kann.
Stellt sich die Frage: Ist Facebooks Libra tatsächlich so gefährlich?
Frankreich: „Libra muss unbedingt verhindert werden!“
Geht es nach dem französischen Finanzminister Bruno Le Maire, so soll die von Facebook geplante Kryptowährung, die den Namen Libra trägt, niemals in Europa zur Verfügung stehen.
Im Zuge einer in Paris stattgefundenen Konferenz hat Le Maire betont, Libra sei eine „erhebliche Gefahr für die Währungshoheit der Staaten“.
Aber nicht nur der französische Finanzminister sprach sich gegen Libra aus. Während eines Finanzministertreffens in Paris, das Ende Juli mit Vertretern der großen westlichen Industriestaaten (G7) stattgefunden hat, sprach sich auch Olaf Scholz, Deutschlands Bundesfinanzminister, gegen Libra aus.
Werden die Kritiker das Projekt doch noch zu Fall bringen?
Das hat sich Mark Zuckerberg, der Chef von Facebook, wohl ganz anders vorgestellt: Schon nachdem im Juni das Konzeptpapier für die Kryptowährung Libra präsentiert wurde, hagelte es Kritik an dem Vorhaben – Politiker wie auch Notenbanker und Aufseher haben sich relativ schnell gegen die Pläne des US Konzerns ausgesprochen.
In weiterer Folge wurde David Marcus, der Chef von Facebooks Kryptoeinheit, zu einer Anhörung vor dem US Kongress entsendet. Doch Marcus konnte die Gemüter nicht beruhigen – er sorgte am Ende sogar für noch mehr Verunsicherung.
Der ursprüngliche Plan, Libra im ersten Halbjahr 2020 auf den Markt bringen zu wollen, musste bereits abgeändert werden.
Noch steht der Markteintritt in den Sternen – mitunter besteht sogar die Möglichkeit, dass das Projekt von Seiten Facebooks sogar noch abgesagt wird.
Schlussendlich haben sich bereits Anfang August internationale Datenschutzbehörden an Facebook gewandt und auf zahlreiche Risiken verwiesen.
Risiken, die – so die Behörden – nicht nur mit den Finanzdaten zu tun haben, da man sehr wohl weiß, dass Facebook Daten von Hunderten Millionen Nutzern besitzt.
Auch Maxine Waters, die Leiterin des Finanzausschusses im US Repräsentantenhaus, will nicht locker lassen. So ist Waters bereits Ende August mit einer Delegation in die Schweiz gereist, um die Regulierungsbehörden vor Ort persönlich über die zahlreichen Risiken zu informieren. So hat die Demokratin auch einen Vertreter der Schweizer Finanzmarktaufsicht Finma getroffen. Waters betonte mehrfach, dass man die Kryptowährung nicht an den Start gehen lassen darf – notfalls muss ein neues Gesetz geschaffen werden, um Libra zu verhindern.
Aber auch die US Notenbank Fed und die Europäische Zentralbank haben sich bereits gegen die digitale Währung Libra ausgesprochen.
Aufgrund der Tatsache, dass weder Libra Association noch Facebook so streng wie eine klassische Bank reguliert werden, fürchten die Aufseher zahlreiche Probleme mit Vorschriften rund um das Themen Anti-Terrorismus-Finanzierung und Geldwäsche.
Was ist Libra?
Libra (Libra Association) ist, so wie auch der Bitcoin, eine Kryptowährung, welche laut Facebook ab 2020 auf den Markt kommen soll.
Das heißt, die Währung existiert nur digital und basiert auf der sogenannten Blockchain. Dabei handelt es sich um eine Art Kassenbuch: Jede Überweisung wird in Form eines einzelnen Blocks abgelegt, wobei es hier keinerlei Hinweise auf die Identität des Senders oder Empfängers gibt.
Die Ankündigung von Facebook, nun eine stabile Kryptowährung auf den Markt bringen zu wollen, hatte vor allem Auswirkungen auf den Kurs des Bitcoins, der Ende Juni plötzlich auf knapp 14.000 US Dollar geklettert ist.
Jedoch war Libra nicht nur für den Preisanstieg verantwortlich, sondern sorgte auch gleichzeitig für das Ende des Höhenflugs – denn die Kritik der Experten, Politiker wie Notenbanken hat letztlich dafür gesorgt, dass auch der Bitcoin-Kurs nachgab.
Aktuell, Stand September 2019, bewegt sich der Bitcoin bei 10.000 US Dollar.
Wer beispielsweise über Bitcoin Trader in die Kryptowährung Bitcoin investieren will, der sollte sich also bewusst sein, dass es immer wieder nach oben wie auch nach unten gehen kann.
Wie das funktionieren soll? Nach den aktuellen Plänen will man Libra 1 zu 1 mit einem aus stabilen Währungen wie Anleihen gefüllten Korb absichern.
Kauft man Libra etwa mit dem Euro oder US Dollar, also einer klassischen Währung, so fließt das Geld dann direkt in den Fonds.
Das würde in weiterer Folge auch bedeuten, Libra könnte die Transaktionszeiten für internationale Überweisungen drastisch reduzieren.
Aber auch dieser Plan wurde bereits von mehreren Seiten kritisiert: Regulierer wie auch Politiker betonten, dass ein Fonds, der eine Größe von rund 2 Milliarden Nutzern hätte, zu Verwerfungen auf den Geldmärkten führen werde.
Was denkst du über Libra? Wird sich die Kryptowährung von Facebook dennoch durchsetzen und das bezahlen im Internet einfacher denn je machen? Wo siehst du Risiken, aber auch Vorteile? Wenn sich Libra Coin durchsetzt, würdest du es prompt verwenden? Ich lade dich recht herzlich zum Diskurs ein und freue mich auf deinen Kommentar. Bis gleich.