Bürgerinitiativen sind ein Zusammenschluss von Menschen, die in der Gesellschaft Missstände erkennen und beheben möchten.
Das Problem ist allerdings, dass die Suche nach aktiven Mitstreitern lokal und regional schwierig ist. Deshalb muss das Thema möglichst online und offline öffentlich gemacht werden.
In diesem Artikel möchte ich dir einige Anregungen und bewährte Möglichkeiten an die Hand geben, wie du dies konkret umsetzen kannst, um Gehör und (neue) Mitstreiter für die Bürgerinitiative zu gewinnen.
Los geht’s.
Interesse vor Ort wecken & wachhalten
Das gemeinsame Intervenieren mehrerer Bürger ist ein demokratisches Mittel, um Politiker zum Beheben eines Missstands aufzufordern.
Allerdings werden Bürgerinitiativen nur dann ernst genommen, wenn sie mit ihrem Anliegen öffentliche Aufmerksamkeit auch außerhalb der Politik bekommen.
Es gehört deshalb organisatorisches Geschick dazu, sich neben einer öffentlichen Plattform ein Publikum zu schaffen.
Zunächst können mit Flyern und Mitteilungen am Schwarzen Brett der Gemeinde Anliegen und Gründungswille der Bürgerinitiative kommuniziert werden.
Podcasts organisieren & online streamen
Neue Accounts mit Podcasts gehen bei gängigen Plattformen häufig unter.
Damit der eigene Podcast auch gehört wird, kann sich die Bürgerinitiative monatliche Hörer bei Spotify kaufen.
Diese werden durch Ansprache der Accountinhaber und durch eigenes Anhören auf das Anliegen und die geplante Initiativarbeit aufmerksam.
Ebenfalls ist von hier Teilen auf anderen Social-Media-Kanälen sinnvoll, am besten dort, wo aus dem Ort oder der Region mit Bekanntheit gerechnet werden kann.
Die gekauften Hörer können zum Beispiel Fragen stellen, die im nächsten Podcast beantwortet werden.
Hörer zur Diskussion auf anderen Kanälen einladen
Erst durch die Interaktion mit möglichst vielen Menschen online kommt vielleicht Bewegung in das Anliegen der Bürgerinitiative.
Ein gutes Testfeld kann sein, bei Spotify monatliche Hörer zu kaufen und die Monatsstatistik nach der Beliebtheit bestimmter Beiträge zu durchforsten. So können weitere Podcast-Folgen auf genau diese Neugier angepasst werden.
Damit dieses Prinzip funktioniert, sollte ein Mitstreiter moderieren und jeweils ein anderer Mitstreiter wöchentlich mit aufzeichnen. Dadurch erkennen die Hörer, dass es sich nicht um Freunde auf dem Sofa, sondern einen Zusammenschluss unzufriedener Menschen handelt.
Unterschriftenaktionen als direkte Mitstreiter-Bewerbung
Der Inhalt der Bürgerinitiative wird meistens mit vielen Unterschriften als Petition eingereicht.
Es hilft nichts: Jetzt müssen im Ort und darüber hinaus Klinken geputzt werden. Beim Sammeln der Unterschriften kann jeder Mitstreiter die Bürger nochmals persönlich ansprechen. Vielleicht ist denen das Problem nicht bewusst, oder sie denken, dass sie nichts dagegen ausrichten können.
Optimal ist die Unterschriftenaktion noch vor dem Gründungstreffen. So lassen sich bestenfalls zum ersten Termin noch mehr Mitstreiter aktivieren.
Vielleicht kennen die aus der nahen Umgebung andere Menschen, die ebenfalls gegen den gleichen Missstand protestieren möchten.
Spendenaktionen für öffentliche Aufmerksamkeit
Ein Flohmarkt mit einem Stand der Bürgerinitiative bekommt auch über das Thema hinaus Zuspruch von neugierigen Menschen.
Er bringt gleichzeitig etwas Geld in die Gründerkasse, für spätere Aktionswerbung, Fahrtkosten und andere Auslagen, die immer entstehen und gedeckt werden müssen.
Spendenaktionen sollten so lange wiederholt werden, bis die Politik reagiert und sich damit der Missstand auflöst.
Gründungsversammlung in Zeitschriften ankündigen
Solange Menschen nur über ihre geplante Bürgerinitiative reden, finden sie höchstens mildes Lächeln oder stilles Desinteresse.
Auch hier sollten Kontaktdaten für Rückfragen Interessierter mit hinterlegt werden – am besten vom schon vorher aktiven Initiator.
Teilweise werden so gleich die Lokalpolitiker darauf aufmerksam und kümmern bzw. befassen sich bereits in dieser Phase mit dem Thema oder eben allgemein mit der Aktion.
Über Fortschritte berichten
Eine eigene Webseite mit Blog ist ideal, um jede Aktion sofort online bekannt zu machen.
Geschieht länger als eine Woche nichts, sollten auch die Aktionspausen mit Blogbeiträgen gefüllt werden.
Je häufiger News erscheinen, desto höher wird der Zuspruch bei denen, die das Geschehen ab dem ersten Initiativtag verfolgen.
Ebenfalls ist die Chance hoch, dass neue Mitstreiter kommen und das Aufbegehren unterstützen.
Mit anderen Bürgerinitiativen zusammenarbeiten
Nach dem Motto:
Zusammen sind wir noch stärker!
Der beste Fall für eine junge Bürgerinitiative ist der Zusammenschluss mit anderen, die bereits zum gleichen Thema gegen Missstände kämpfen. Im Idealfall wurde deren Problem bereits behoben.
Sie können in beiden Fällen Tipps für rechtliche Anträge stellen oder von eigenen Herausforderungen oder bereits erlebte Erfahrungen und sogar Ziele berichten.
Viel Aufmerksamkeit entsteht vor allem dadurch, wenn beide Initiativen auf Spotify und anderen Social Media Kanälen regen Austausch betreiben und so allgemein das Interesse erhöhen, sobald noch reichlich Interaktion (Kommentare, Verlinkungen usw.) erfolgen.
Fazit
Sie machen es vor, setzten einige der oben genannten Maßnahmen um und sind nicht für umsonst in aller Munde: Bauernprotest, GDL Streik oder die letzte Generation. Bürgerinitiativen können nur mit vielen Mitstreitern und durch regelmäßige (grenzwertige) Aktionen Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit bekommen. Ihr Zusammenschluss und die Arbeit sind so lange nötig, bis die Politik reagiert und den benannten Missstand beseitigt.
Konntest du bereits mit einer eigenen Bürgerinitiative positive Erfahrungen sammeln und hast noch einen weiteren wertvollen Tipp oder Trick, der in diesem Artikel fehlt? Her‘ damit. Ich freue mich auf deinen Kommentar. Bis gleich.