
Jung, das Leben genießen und früh Vermögen aufbauen?!
Wer wünscht sich nicht finanzielle Unabhängigkeit im hohen Alter?
Das Leben in jungen Jahren genießen und sich im mittleren Lebensabschnitt mit einem dicken Finanzpolster sicher fühlen. Doch genau dafür müsste man bereits im jungen Alter den Grundstein legen.
Gedanken machen sich junge Leute bekannterweise selten, zumindest nicht, wenn es um das zukünftige finanzielle Polster geht. Doch dies könnte sich als kapitaler Fehler herausstellen – Im wahrsten Sinne des Wortes.

Es ist auch keinem zu verübeln, wenn man jung ist und seine Prioritäten anders setzt. In diesem Fall sollte man sich aber nicht wundern, wenn es um die finanzielle Unabhängigkeit im höheren Alter schlecht bestellt ist.
Inzwischen ist es nämlich sehr unkompliziert für die Zukunft vorzusorgen. Die Anzahl an Sparmodellen sind nicht zuletzt aufgrund des sogenannten Zinseszinses eine ideale Möglichkeit, früh einmal hineinzuschnuppern, welche finanziellen Tragweiten entstehen können.
Aber wie fängt man überhaupt am besten mit der Geldanlage an?
Mit dem Zinseszins-Effekt nach oben katapultieren
Eines der spannendsten Werkzeuge beim Anlegen von Geld ist der Zinseszins-Effekt.
Doch warum ist gerade dieser Effekt so entscheidend und praktisch der Gamechanger schlechthin?
Klingt in der Theorie erst einmal gar nicht so spektakulär, hat es aber praktisch in sich. Vielleicht ist der Zinseszins-Effekt auch nur für Theoretiker was, denn schon Albert Einstein bezeichnete diesen als achtes Weltwunder.
„Der Zinseszinseffekt ist das achte Weltwunder. Wer ihn versteht, verdient daran, alle anderen bezahlen ihn“ – Albert Einstein
Mittlerweile sollte sich dies jedoch herumgesprochen haben. Der Zinseszins-Effekt ist demnach vor allem für lange Zeiträume hoch interessant. Anhand eines kleinen Rechenbeispiels ist der Effekt einfacher zu verstehen.
Einfaches Zinseszins-Effekt Beispiel
Tim entscheidet sich mit 18 Jahren jeden Monat 100 Euro bei einer durchschnittlichen Rendite von ca. 5% einzuzahlen. Nach 30 Jahren, wenn Tim also 48 Jahre ist und somit noch in der Blüte seines Lebens steckt (gehen wir davon mal aus), hat er satte 83.000 Euro angespart. Das entscheidende: Dabei hat Tim gerade einmal 36.000 Euro eingezahlt. Sollte er sich dazu entscheiden, noch 20 Jahre, bis zu seiner angestrebten Rente mit 68 Jahren, weiterzuzahlen, so beliefen sich seine Ersparnisse auf knapp 225.000 Euro. Damit lässt sich schon einmal gut für in das Rentenalter starten – oder sogar noch ein paar Jahre weiter ansparen.
Bonus vom Arbeitgeber durch vermögenswirksame Leistungen (VL)
Laut einigen Studien nutzen knapp ein Drittel aller Arbeitnehmer nicht die vom Arbeitgeber angebotenen vermögenswirksamen Leistungen.
Ebenfalls ein Fehler, den man vermeiden sollte, denn vermögenswirksame Leistungen, kurz VL, dienen zur Förderung des Vermögensaufbaus, auch wenn die Zuschüsse auf dem ersten Blick gar nicht so riesig wirken.
Die Zuschüsse vom Arbeitgeber betragen bis zu 40 Euro im Monat.
Diese können in unterschiedliche Sparprodukte angelegt werden. Wer sich noch an den Zinsenzins erinnert, wird nun wissen, dass Kleinvieh gehörig Mist machen kann. Gewählt werden kann zum Beispiel zwischen Bausparverträgen, Fonds und ETF-Sparplänen.
Je nach individuellen Vorlieben, kann der Sparplan risikobehafteter oder sicherer gewählt werden. Ein VL-Banksparplan eignet sich besonders für sicherheitsorientierte Anleger, da die Zinsen stabil und vorhersehbar bleiben. Man ist demnach keinen Kursrisiken ausgesetzt.
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit von der Arbeitnehmersparzulage zu profitieren. Sie ist besonders vorteilhaft für niedrige und mittlere Einkommen, da sie einen direkten finanziellen Vorteil bringt.
Die Arbeitnehmer werden so unterstützt, sofern das Jahreseinkommen bestimmte Grenzen nicht überschreitet. Aktuell liegt die Grenze bei 40.000 Euro für Alleinstehende und 80.000 Euro für Verheiratete.
Vermögenswirksame Leistungen sind als Sprungbrett zur finanziellen Stabilität zu sehen. Mit der richtigen Sparanlage können schon sehr solide Ergebnisse erzielt werden. Dennoch sollten VL als Teil einer weitaus umfassenderen Finanzplanung gesehen werden. Vor allem beim Kauf einer Immobilie oder später beim Sanieren oder renovieren.
Vielfalt an Sparmöglichkeiten nutzen
Mittlerweile ist die Bandbreite an Sparmöglichkeiten äußerst vielfältig.
Je nachdem, was man für ein Anlagetyp ist, öffnen sich die unterschiedlichsten Türen, welche jeweils individuelle Chancen bieten. Sicherheitsorientierte Anleger werden mit Sicherheit andere Wege einschlagen als risikobereite Investoren.
Besonders gefragt sind dabei Alternativen zum klassischen Investment, die jenseits von Tagesgeld, Sparbuch oder Standardfonds neue Perspektiven eröffnen.
4 gängige Anlageoptionen im Überblick

Nachfolgend aktuell gängige Möglichkeiten von Anlageoptionen bei jungen Menschen:
- ETFs: ETFs sind heutzutage in aller Munde und äußerst beliebt, v.a. bei jungen Leuten. Sie bieten im Gegensatz zu einzelnen Aktien die Möglichkeit breit gestreut in Aktienmärkte zu investieren.
- Bausparvertrag: Eine der stabilsten Anlageoptionen ist der Bausparvertrag. Dieser eignet sich vor allem für Anleger, die in Zukunft eine Immobilie erwerben möchten. Beim Bausparvertrag kann man regelmäßig sparen und gleichzeitig von zinsgünstigen Darlehen profitieren.
- Private Rentenversicherung: Die private Rentenversicherung dient als Ergänzung zur gesetzlichen Rente.
- Tagesgeldkonto: Tagesgeldkonten sind aufgrund der Flexibilität besonders gut für kurzfristige Sparziele interessant. Ebenso können sie als wichtiger Notgroschen gesehen werden, auf den man schnell zugreifen kann.
Alle Sparmodelle haben natürlich seine Vor- und Nachteile und müssen den eigenen, individuellen Vorgaben entsprechen.
Unkoordiniertes Sparen vermeiden
Beim Sparen gilt es, eine koordinierte Strategie einzuschlagen.
Je nach Liquidität und Möglichkeiten der Investitionen sollte eine Strategie entwickelt werden, die zumindest mittelfristige Ziele im Auge behält. Lohnt es sich Risiken einzugehen, wenn man ohnehin auf Kante genäht ist? Zudem lohnt es sich diversifiziert zu Sparen.
200 EURO Spar-Strategie Beispiel
Eine mögliche Strategie könnte mit einem Volumen von 200 Euro wie folgt aussehen:
- 50 Euro in einen VL-Banksparplan: Sichere Basis mit stabilen Zinsen und die Möglichkeit, die Arbeitnehmersparzulage zu nutzen.
- 100 Euro in einen ETF-Sparplan: Höheres Risiko mit der Hälfte des Budgets eingeplant.
- 50 Euro auf ein Tagesgeldkonto: Die Sicherung eines Notgroschens für unvorhergesehene finanzielle Herausforderungen.
Je nach persönlichem Geschmack könnte natürlich noch an der prozentualen Aufteilung geschraubt werden.
Fazit
Alles in allem lohnt es sich für jeden früh mit der Altersvorsorge zu beginnen. Schnell verschläft man die ersten Jahre oder Jahrzehnte und ärgert sich, nicht früher investiert zu haben. Letztlich können es auch kleine Beträge sein, die trotzdem eine große Wirkung haben können. Wichtig ist nur, den ersten Schritt zu machen.
Hast du schon erste Schritte zum Vermögensaufbau gemacht? Welche Tipps oder Fragen hast du zu diesem Thema? Ich freue mich auf deinen Kommentar! Bis gleich.