Künstliche Intelligenz vs. Pokerprofis: Ein klarer Sieger
Der US-amerikanische Forscher Michael Bowling hat eine Wette verloren – und freut sich sogar noch darüber.
Der Informatikprofessor hatte gewettet, dass die Poker KI DeepStack, die er zusammen mit Kollegen erschaffen hat, noch etwas Zeit benötigt und sich derzeit noch nicht gegen Poker Profis behaupten kann.
Doch Bowling hat sich geirrt und schuldet seinem Entwicklerteam jetzt eine Runde Bier.
So gelang es dem Pokerbot zehn von elf Poker Profis in mehreren Partien zu schlagen – und zwar deutlich.
3000-mal trat DeepStack gegen jeden der elf Profis in einem Duell eins-gegen-eins an und siegt dabei statistisch betrachtet deutlich öfters, als es der Zufall erwarten lassen würde.
DeepStack hatte also nicht nur Glück, sondern spielt wirklich besser als die menschlichen Profis.
2017: Stern der Pokerbots
Damit steht das Jahr 2017 unter dem Stern der Pokerbots.
Bereits im Januar hatte eine KI (Künstliche Intelligenz) namens Libratus nämlich auf Aufsehen gesorgt, als sie bei einem Turnier in einem Casino in Pittsburgh gegen vier Spieler gewonnen und sich und ihren Entwicklern so ein Preisgeld in Höhe von knapp zwei Mio. US-Dollar gesichert hat.
In Fachkreisen wurde die KI Libratus sogar „Gangster“ bezeichnet. Das will was heißen.
Das Computer Menschen in Spielen schlagen können und hier mittlerweile auch die Oberhand haben, ist bereits bekannt und keine Seltenheit mehr. Man denke nur an Schach und das japanische Brettspiel Go.
Doch das Kartenspiel Poker ist anders als diese beiden Beispiele, denn im Gegensatz zu Schach und Go hängt beim Poker auch viel von der Intuition ab.
Sowohl DeepStack als auch Libratus beherrschen Poker vor allem in der Variante Texas Hold‘em.
Hier bekommt jeder Spieler zwei Karten auf die Hand, die der jeweilige Gegner nicht sehen kann.
Drei weitere Karten werden auf dem Tisch offen ausgebreitet und „gehören“ somit gewissermaßen beiden Parteien.
Wer jetzt die eigenen zwei Karten mit denen auf dem Tisch am besten kombinieren kann, gewinnt die Partie. Einfach oder?
Was sich leicht anhört, ist in Wirklichkeit sehr komplex.
Ähnlich wie bei Go liegen die Möglichkeiten der Entscheidungsfindung bei 10^160, eine schier unvorstellbare Zahl mit 160 Nullen.
Hinzu kommt, dass das Spiel wissenschaftlich betrachtet auf einer unvollständigen Information beruht, denn jeder Spieler weiß nicht, welche Karten der Gegner auf der Hand hat.
Zusammen mit dem Zufallsfaktor greifen Menschen daher beim Pokern auf ihre Intuition zurück, um die Unsicherheit zu kompensieren.
Können die eigenen Karten für einen Sieg reichen? Lassen die Geldeinsätze des Gegners auf sein Kartenblatt schließen, wenn er nicht bluffen sollte? Wie stehen die Siegchancen? Welche Grundlagen sollte man über Poker wissen? Schließlich will man beim Poker immer gewinnen.
Spiele Blogs wie von 888casino geben dazu Poker Basishintergrundwissen.
DeepStack kann genauso bluffen wie frühere Pokerprogramme. Doch er spielt menschlicher als andere KIs.
Liegt die Zukunft in KIs?
Die Fachwelt ist jedenfalls begeistert.
Aus dem Fronhofer Institut heißt es zum Beispiel DeepStack spiele überzeugend und man könne seine Spielweise nicht von der eines Menschen unterscheiden.
Allerdings dürfe man nicht zu schnell euphorisch sein. Systeme wie DeepStack benötigten unzählige Trainingsdaten, die in der Praxis oft nicht vorhanden seien.
KIs, die uns in anderen Bereichen -wie vielleicht der Medizin- mit Rat zur Seite stehen, lassen also wohl noch etwas auf sich warten.
Schauen wir, was die Zukunft für uns parat hält.
Was denkst du zum Thema? Ich bin gespannt auf deinen Kommentar.